RONmania! Riichi Turnier in Bukarest

Ein kleines Turnier in einer Stadt mit Gigantomanie. So könnte man vielleicht dass Riichi Turnier in Bukarest zusammenfassen.

Passend zu dem etwas kleineren Rahmen – im Gegensatz zu dem Turnier in Köln (72 Teilnehmende) und unserem Turnier in Berlin (80) waren wir nur 36 – war die Berliner Delegation auch etwas kleiner: Thomas, Zuokan, Songqing und ich.

Zuerst wollten wir allerdings auch noch etwas von der Stadt sehen, und trafen uns am Freitag zum gemeinsamen Erkunden. Der Parlamentspalast, auch „Palast des Volkes“ zweitgrößtes zivile Admistrationsgebäude der Welt stand natürlich sofort im Fokus. Versucht mal Bukarest zu googlen ohne eine Bild dieses monströsen Gebäudes zu sehen. Aber auch alles drum herum ist groß: Straßen, Springbrunnen, Bäume… Der Teil der Stadt in dem der Palast nun steht wurde vor dem Bau platt gemacht um Platz zu schaffen.
Leider waren wir zu spät dran für eine Führung, die ich am Montag allerdings allein noch nachholen konnte.

Der Blick auf den offiziellen Eingang

Insgesamt hat mich das Stadtbild sehr fasziniert. Im Gegensatz zu den meisten europäischen Städten in denen ich schon war, kam mir Bukarest sehr fremd vor. Ich fühlte mich an dystopische Computerspiele in einer nicht allzu fernen Zukunft erinnert: riesige, etwas heruntergekommene Fassaden, die aber von Werbebannern und blinkender Reklame domminiert wurden. Besonders extrem war der Gegensatz auf der Hauptstraße im Zentrum bei Nacht: die Unterste Etage war hell erleuchtet, mit modernen Läden (jede zweite Tür war ein Café) durchaus auch luxuriös ausgestattet, aber alle weiteren Etagen zeigten die alte osteuropäische Fassade.

Außerdem habe ich noch nie so viele teure Autos an einem Fleck gesehen wie in Bukarest. Sehr verwirrend.
Im Gegensatz zu dem Gefühl des fremden stand für mich die Kommunikation und Navigation: Englisch war omnipräsent und Internet da EU auch kein Problem.

Am Samstag ging es dann zu sehr humaner Zeit (10:30) los. Zuokan und Thomas dominierten die ersten Runden, waren sogar im Laufe des ersten Tages unter den Top 5 zu finden. Für mich lief es eher bescheiden an Tag eins ohne ersten Platz und mit deutlich negativem Durchschnitt. Viele der anderen Spieler kannten wir von anderen Turnieren, unter anderem waren auch andere deutsche Clubs vertreten.
Wirklich extraordinäre Situationen habe ich am ersten Tag nicht erlebt, aber Zuokan schaffte in einem Hanchan fast 70000 Punkte – was der beste einzelne Hanchans des ganzen Turniers werden sollte.

Stand nach Tag 1

Nachdem wir am Freitag rumänisches Essen ausprobiert hatten (viel Fleisch^^) genossen wir am Samstagabend den fast schon traditionellen Besuch eines chinesischen Restaurants.

Sonntag brachte eine Wende für alle Berliner Spieler – in meinem Fall zum Guten mit einem Zwischenzeitlichen hoch von +20 nach 8 Hanchans (Samstag hatte ich mit -37 abgeschlossen ); aber leider auch für Thomas und Zuokan, die ihre exzellenten Platzierungen nicht ganz verteidigen konnten. Im 8. Hanchan gab es das Berliner Derby mit Zuokan, Songqing und mir an einem Tisch. Gleich in der ersten Runde punktete Songqing mit dem Julian special: Riichi Chiitoi auf dora und natürlich gabs ein ippatsu tsumo für den Haneman.


Mit dem Sieg Songqings und Zuokans 4. Platz waren wir vor dem letzen Hanchan alle ziemlich nah zusammengerückt.


Am Schluss gings noch mal gegeneinander: dieses Mal mit Thomas und mir. Dabei waren wir bis zur letzten Hand Kopf an Kopf, und Thomas gewann das Rennen um Platz zwei mit einem direct hit (nur 2000 Punkte, aber genug um das Blatt zu wenden.) Im Gesamtergebnis landeten wir leider alle im nichtssagenden Mittelfeld, wobei Zuokan das BMC-Rennen mit Platz 15 für sich entschied. Immerhin blieben Zuokan, Thomas und ich im positiven Bereich.

Danach gabs noch ne Afterparty mit den meisten Teilnehmern. Große Grillplatten und jede Menge fachsimpeln über Riichi folgten.

Am Montag versuchten wir noch in den Palast zu kommen, 4 Plätze waren aber leider nicht mehr zu haben, nur dass nur ich allein an einer späteren Führung teilnehmen konnte. Das Innere ist beinahe so gigantisch wie das Äußere. Interessant waren vor allem die Hallen und Räume, die im alltäglichen Politikgeschäft genutzt werden: Media Booths zwischen Säulen.

Dadurch, dass es sich um ein kleineres Turnier handelte, fühlte sich die Community noch familiärer an als bei den Größeren, an denen ich bisher teilgenommen habe. Für alle, die mal ein Turnier spielen wollen kann ich Bukarest nur empfehlen.

 

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